Mit KI zum automatisierten Business: Unser ehrlicher Selbsttest

24. Mai 2025Artur Thiessen
n8nKI-AgentenUnternehmertumSolopreneur
webiator GmbH Logo ist zur Hälfte ein Roboter

Wer sind "wir" überhaupt?

Wir sind eigentlich ich, Artur – freut mich! 2009 habe ich mich selbstständig gemacht. Ganz klein fing ich an, Webseiten für meine Kunden auf Basis von Drupal zu entwickeln. Über die Jahre wuchsen meine Kunden und auch mein Business. Ich habe festgestellt, dass ich mehr Geschäft hatte, als ich alleine bearbeiten konnte. Im Jahr 2018 gründete ich daher aus meiner Freelancer-Tätigkeit eine Kapitalgesellschaft: Die webiator GmbH war geboren. In Zusammenarbeit mit meinen starken Freelance-Partnern (an dieser Stelle muss ich einen riesigen Dank aussprechen!) gelang es mir, noch größere Kunden zu akquirieren und teilweise Projekte (nahezu) komplett ohne mein Einwirken zu erledigen. Das fühlte sich richtig gut an und zeigte mir, dass ich auf dem richtigen Weg war. Und dann kam die Pandemie, der Lockdown und später der Krieg. Die Wirtschaftslage wurde zunehmend herausfordernder und gutes Personal wurde unbezahlbar. Eine Lösung musste her ...

Vision und Motivation

Der 30. November 2022 ist vielleicht einer der bedeutendsten Tage in der Geschichte der Menschheit. Für mich jedenfalls war sofort klar, dass nichts mehr so sein würde wie früher. Es war erst der Anfang von etwas ganz, ganz Großem!

Die Idee, einzelne Prozesse meiner Firma von Künstlicher Intelligenz erledigen zu lassen, war geboren. Am Anfang waren es Experimente mit Blogartikeln und erste generierte Zeilen Code. Die Ergebnisse waren zwar noch sehr bescheiden, aber mir war klar, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis die Large Language Models verbessert werden würden. Und in der Zwischenzeit würde ich auf der Lauer liegen und planen.

Nun ist es Mitte 2025. Die Large Language Models können inzwischen eine Menge mehr als damals und sind zahlreich (auch im Open-Source-Bereich) vertreten. Die Zeit ist gekommen, etwas Großes zu schaffen!

Als kleines Unternehmen stehe ich täglich vor Fragestellungen, die wiederkehrend sind. Wer von euch kennt sie auch:

  • Wie komme ich an neue Kunden?

  • Wie werde ich Aufgaben los, die mir keinen Spaß machen? (Ja, ich schiele in deine Richtung, liebe Buchhaltung.)

  • Wie organisiere ich mein Unternehmen so, dass meine Work-Life-Balance stimmt und ich nicht in Arbeit versinke?

Schon als Kind habe ich mit AutoIt einfache Klickstrecken programmiert und damit zum Beispiel Windows-Installationen oder repetitive Computerspiel-Passagen automatisiert. Es steckt also in meinem Blut!

Was wäre also, wenn ich es heute schaffen würde, mein Unternehmen weitestgehend zu automatisieren? Was wäre, wenn die meisten Dinge vollautomatisch ablaufen würden und ich lediglich zur Kontrolle und für den menschlichen Kontakt da wäre? Was wäre, wenn ich die gewonnene Freizeit mit meinen Liebsten verbringen würde und mit Dingen, die mich wirklich erfüllen?

Leider herrscht aktuell noch sehr viel Unsicherheit am Markt in Bezug auf Künstliche Intelligenz und erst recht in Bezug auf den Gedanken, die Zügel loszulassen und sich ersetzen zu lassen. Als leidenschaftlicher Investor und Daytrader habe ich allerdings schon vor langer Zeit gelernt, dass es sehr lohnend sein kann, gegen den Strom zu schwimmen und nicht mit der Herde mitzulaufen.

Daher möchte ich mich ab sofort der Aufgabe widmen, mein Unternehmen zu automatisieren – konsequent und transparent. Mein Selbstexperiment soll als Aufklärung dienen, Mut machen und aufzeigen, was möglich ist und was nicht. Ich möchte euch da draußen helfen, KI als das zu sehen, was sie ist. Was sie kann und – noch wichtiger – was sie nicht kann. Euch ermöglichen, noch besser einschätzen zu können, wie ihr diese neue Technologie für euch nutzen könnt.

Also lasst alles stehen und liegen, kommt mit auf diese spannende Reise voller Höhen und Tiefen, voller Fehler, aus denen wir gemeinsam lernen können, und voller Erkenntnisse, mit denen wir unser aller Morgen gemeinsam formen können.

Ich bin leider kein professioneller Schriftsteller und auch kein Marketing-Experte. Auch bin ich nicht gut darin, schöne Bilder zu malen oder überzeugende Präsentationen zu erstellen. Das macht aber nichts. Ich habe eine Vorliebe für spannende Technologien und für das Teilen von Wissen. Und am meisten für wertvolle Gespräche mit Gleichgesinnten und Andersdenkenden. Und das ist mein Ziel: ein Dialog mit euch da draußen. Sprecht mich an, schreibt mir eine E-Mail oder ruft einfach an. Lasst uns diesen Weg gemeinsam gehen und voneinander lernen.

Mein Vorgehen

In den kommenden Wochen und Monaten werde ich viele neue Konzepte ausprobieren und hier mit euch teilen. Ich werde einen kleinen Server in Süddeutschland anmieten und die ersten Tools wie n8n und Supabase installieren. Außerdem werde ich viele LLMs ausprobieren, um zu verstehen, welche Stärken und Schwächen diese haben. Dabei werde ich lokale LLMs präferieren, um den Anforderungen der DSGVO zu genügen. Außerdem werde ich versuchen, möglichst viel mit Low-Code/No-Code-Tools wie n8n abzubilden und nur in Notfällen meine eigenen Tools zu bauen, um die Schwelle niedrig zu halten.

Noch etwas: Ich möchte nicht jedes Problem pauschal mit Künstlicher Intelligenz (KI) bewerfen. Das dürfte nicht sehr zielführend sein. Denn ich sehe KI als Werkzeug in unserem Werkzeugkasten und sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn sie die beste Lösung ist – nicht als Allheilmittel.

Erstes Ziele:

  • Setup einer DSGVO-konformen Infrastruktur. Alles andere ist einfach nicht tragbar.

  • Automatisierung meiner Buchhaltung. Mein Steuerberater wird mir danken. Ich bin wirklich sehr, sehr schlecht darin, meine Belege pünktlich einzusortieren.

  • Dokumentation meiner Errungenschaften hier in meinem Blog.